Sonntag, 9. Juni 2013

entscheidungsschwach

wie schwierig,
wie unbequem,
wenn nichts bleiben soll
wie bisher

alles ist da,
sagen die sehnsuchtslosen,
und du weißt nicht wo
hin

du treibst
haltlos zu denen,
die dich nicht erwarten

oder vielleicht …?

Samstag, 25. Mai 2013

backenstreich

wenn du mich auf die rechte wange küsst,
dann halte ich dir auch die linke hin

Donnerstag, 23. Mai 2013

floskelmurks

wie geht’s?
weißt eh
was gibt es neues?
werma seh´n
gut schaust aus
da kann man halt nichts machen
passt schon
das wichtigste ist die gesundheit
ich bin im stress
wird schon wieder
einen schönen tag noch
ich werd´s ausrichten
lass dir´s gut schmecken
schau ma amoi
lass alle schön grüßen
ich werd´s versuchen
man sieht sich
ich meld mich
pass gut auf dich auf
mach ich
bis bald

Samstag, 18. Mai 2013

staunen

beinahe
habe ich nicht bemerkt,
dass mir dein fels
im abendrot
sein schönstes glühen
schenkt

schon wieder
hast du mich gelehrt
im tun
einfach nur
zu sein

aufmerksam zu sein

Dienstag, 14. Mai 2013

morgengruß

sssssssssss
türüüütschptschp
guguguru
tschtsch
tirililü
tststststst
hhhhhhhhhhhhhh
schschsch
türütütürütü
tschüp
türütürütürühü
tschühütschühütschühü

tütütü tütütü tütütü tütütü tütütü tütütü tütütü

Donnerstag, 2. Mai 2013

frühlingstrost

an den lippen zartbitter zerronnene träume
in den frühling geseufzt,
in blüten versenkt

ich würd dir glatt eine latte von meinem küchenboden schenken
und ein gardinensegel aus meinem schlafzimmer,
damit du mein vorhangschloss erreichen kannst,
wenn die brandung an die hausmauer peitscht

doch du, undankbare?
surfst lustlos davon, mit deinem eigenen brett
vor dem kopf

der enttäuschte zimmert ein baumhaus,
fichte in kirsche,
mit einem vorhanglosen fenster

und übers jahr duftet tröstend der mai

Mittwoch, 24. April 2013

frohsinn

frohsinnlich erfreut
erfreut frohsinnlich
er freut frohsinnlich
er freut froh sinnlich
er freut sinnlich froh
froh freut er sinnlich
sinnlich freut er froh

frühling

Sonntag, 14. April 2013

die ungestellte frage

niemals gefragt
nicht gehaucht
nicht geseufzt

bloß in den wind gedacht
mit verschlossenen lippen
lässt sich die unmöglichkeit
auf deinen schultern nieder
zunächst unmerklich leicht
doch mit dem zunehmen des mondes
und dem abnehmen der geduld
krümmt sich dein rücken
unter der last
der unmöglichkeitsvariante
einer lebensmöglichkeit

die ungestellte frage
beschämt dich mit ihren antworten
die geschwister bekommen haben
(un)möglichkeitsgeschwister

sie nistet sich ein in deinen ohren
mit ihrer (un)möglichkeitsfamilie
und flüstert dir vielstimmig zu:

warum?

Freitag, 5. April 2013

der ausverkaufte mensch

das billige angebot
plärrt im dreckigen geschäft
lieblos verramscht,
zum spottpreis

gierig sammeln sie vorräte für düstere zeiten,
in denen sie nicht mehr gebraucht werden,
die teuren menschen

denn irgendwo sind die düsteren orte,
wo es keine billigen geschäfte mehr gibt,
sondern dreckige gemacht werden
mit billigen menschen

preiswert vermarktet

Donnerstag, 28. März 2013

gegenwart

dasein
jetzt dasein
immer dasein
gegenwärtig sein
präsent sein
geschenk sein

verwandelt

Samstag, 23. März 2013

rückspiegelungen

ein blick gewährt
einblick im rückblick

auf geschehenes,
vorübergezogenes,
unbarmherzig und gnädig

im untergang den aufgang
blendend gespiegelt

Montag, 4. März 2013

das gesuchte wort

wie gern würde ich
mit einem wort alles sagen können,
das einfachste und das schwierigste

ich ahne,
wenn ich alle sprachen dieser welt
begleiten dürfte, um zu verstehen,
könnte ich es selbst befragen,
auf der suche nach seiner existenz

ich zweifle,
ob ich bereits
an ihm vorübergegangen bin
und meine augen blind
und meine ohren taub
gewesen sind

ich schwanke,
ob ich umkehren oder
ob ich weitergehen soll

ich ringe,
doch in der sekunde der entscheidung
spüre ich es auf,
das beginn-ende

jetzt

Montag, 18. Februar 2013

präsenz

die spuren, die du hinterlassen hast,
die schritte, die unsichtbaren,
die atemzüge, warm und lebendig,
die worte, ausgesprochen und unausgesprochen
im augenblick deines daseins

die spuren, die ich hinterlassen habe,
die schritte, die unsichtbaren,
die atemzüge, warm und lebendig,
die worte, ausgesprochen und unausgesprochen
im dasein eines augenblicks

wie lange währt augenblickliches dasein?

Samstag, 9. Februar 2013

dirndlausfüller

ein dirndl, züchtig, fesch und fein,
passt ganz gut ins dirndl rein,
angedirndelt, drall, adrett,
das dirndl hat sein dirndlgfrett,
denn jedem dirndl ist bekannt,
dass dirndln kleiden sehr charmant

trägt ein dirndl dekolletee,
rennt gar oft der dirndlschmäh,
ist das dirndl sonst noch fesch,
gefällt es auch in and´rer wäsch´

trägt ein dirndl minirock
und sind die beine nicht barock,
wird ein mann kaum übersehen,
welch wadenformen vor ihm stehen

trägt ein dirndl off´ne blusen,
wird gesichtet mancher busen,
das dirndl kennt selbst sehr genau
die waffenvielfalt einer frau

doch groß ist die empörung dann,
wenn überwältigt tauscht ein mann
rittmeisterliche poesie
mit draller dirndlphantasie

Willkommen!

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