Pfingsten
Es klingen die Glocken
und Rosen frohlocken -
spazieren am See
ins Wasser den Zeh
Erblüht die Natur
auf duftender Spur
der Geist ist erwacht
in Weisheit bedacht
Erfüllt sein mit Kraft
der Atem es schafft -
den Menschen erfreut
Pfingstglockengeläut
und Rosen frohlocken -
spazieren am See
ins Wasser den Zeh
Erblüht die Natur
auf duftender Spur
der Geist ist erwacht
in Weisheit bedacht
Erfüllt sein mit Kraft
der Atem es schafft -
den Menschen erfreut
Pfingstglockengeläut
Gedankenbilderbuche - 9. Mai, 14:21
entzündet
Bei den Pfadfinderlagern war das Lagerfeuer beinahe das Wichtigste, und die Prüfung, mit nur 3 Streichhölzern ein Feuer zu entfachen, das eine 1 m hoch gespannte Schnur erreichte, löste ich im Handumdrehen.
Als ich die ersten Male Mädchen zum Tanzen aufforderte, schlug mein Herz lauter als die Musik mit 4 x 100 Watt, und ich hatte augenblicklich den Namen wieder vergessen, nach dem ich sie gefragt habe. Trotzdem bin ich unlängst meiner damaligen Freundin wieder begegnet, deren Namen ich nie wieder vergessen werde, und sie ist noch immer gleich alt wie ich. Sie lebt in meiner früheren Heimat und hat außer ihrem Mann und Kind viel mehr mit mir gemeinsam, als uns damals bewußt gewesen ist.
Das Zündeln und das Entzündetwerden gehört seither zu meinem Leben wie das Atmen. Ein christliches Leben ist mir niemals als etwas Sicheres, Beruhigendes erschienen, sondern immer als Herausforderung und als Aufgabe. Mein Engagement im Leben der Gemeinde, schließlich mein Entschluß zu einem geistlichen Leben, waren Wege am Rande des Feuers. Und es ist nicht so, dass ich von den Flammen immer verschont geblieben wäre. Manchmal hat mir der Atem gestockt. Manchen versengten Fleck hab ich am Leib.
Mein Bild der Kirche ist kein gemütliches. Die ewigen Wiederholungen des Immergleichen ermüden doch, und spießig und erstarrt ist die bürgerliche Welt ohnehin. Nein, der Glaube ist ein Feuer, und noch so große Stürme und Windböen werden es nicht auslöschen, sondern noch mehr anheizen. Die Liebe ist das Feuer, und es geht eine Kraft von ihr aus, die nicht in Celsiusgraden zu messen ist, sondern in der Verwandlung:
So wie mich das Feuer zum erwachsenen Christen gewandelt hat, so soll auch die Gemeinde erwachsen werden und soll Prüfungen bestehen, soll aus seiner Kraft leben und die Hitze ertragen.
Und wer die Glut des Geistes im Inneren erkannt hat und mit den züngelnden Flammen zu leben gelernt, der wird wissen, dass mit dieser Energie kein Geschäft zu machen ist, es läßt sich nicht einfangen und portionieren. Aber daraus leben kann man, darin die Wahrheit Gottes finden, der den Menschen die Welt wandeln läßt, nachdem er im Feuer geprüft wurde und gereinigt. Und die Geschickten im Feuer werden leuchtend den Lauen ein Zeichen sein, das sie oft fliehen, aus Angst und Sorge um sich, aber dann und wann wird einer zu nahe kommen und den Feueratem spüren, und dann wird sich zeigen, ob er weiter vordringt in der Gefahr, und ob er selbst zu brennen beginnt im Herzen vor der Herrlichkeit des geheimnisvollen Gottes, der uns wie die Feuersäule vorauszieht, und den einen oder anderen Schritt setzt, hinterdrein.
Ich habe gesehen, dass die Liebe zum Feuer auch heute im Menschen ist, denn als wir letzten Sommer bei der Österreichrundfahrt der Jugendgruppe unser Zeltlager aufbauten auf der nassen Wiese, da drängte sich alsbald alles um das Feuer, das im Nu in der Mitte war, und die Feuerwerker, die es entzündet hatten, behüteten es sorgsam die ganze Woche: auch darum sind also die Feuerwehren so attraktiv für die Jugendlichen: die Kraft des Feuers, nicht nur das Löschen.