Gedankenbilder

Samstag, 10. Januar 2009

am eis

getragen von dem selben element,
in das du eingetaucht bist
von erstarrten algen gekitzelt

festen boden spüren
glatt und durchsichtig
über die nähte der eisschollen gleiten
vorsichtig
spuren kreuzen
neue spuren ziehen,
die sich im morgen verlieren
geschmolzen

„in dem eis liegt der ursprung“, sagt mein sohn

Freitag, 9. Januar 2009

tempolimit

zeitlose zeit,
in der die uhren
nicht mehr ticken …

wer zieht sie auf,
unsere
digital beschleunigten sonnenuhren?

Samstag, 3. Januar 2009

sehende augen

deine augen streicheln
über den horizont
von mutter erde
während ihre blicke
auf deinem scheitel ruhen

deine augen sehen
die liebe
und brauchen keine brille

deine augen erkennen
bruder und schwester

in dir selbst

Montag, 29. Dezember 2008

abendstern

stille finstere nacht
über die berge weit
heller leuchtender stern
über der krippe nah

ruhe

Samstag, 27. Dezember 2008

nähe

nah und fern
wie relativ
und auch naiv
zu meinen
nähe sei
dir nah -
ferne ist
oft näher da
als raum und zeit
es möglich machen -
die ewigkeit
lässt uns erwachen …

Dienstag, 23. Dezember 2008

Goldenes Naserl

Hinter der Tür
arbeitet das Christkind -
das Naserl wird gold,
wenn wir neugierig sind,
durchs Schlüsselloch schauen
geht nur ganz geschwind,
wirst du dich trauen,
denn du weißt doch
wie Engerln so sind,
sie helfen noch
und du liebes Kind
musst warten
auf die Heilige Nacht,
einmal noch schlafen
und wenn du erwachst,
dann geht es ganz schnell,
du stehst vor dem Baum
er leuchtet so hell
du fasst es dann kaum,
s´ist fast wie im Traum:

Mama, Papa, Omama,
schnell herbei -
das Christkind ist da!

(für meinen Neffen Lorenz)

Sonntag, 21. Dezember 2008

4. adventsonntag

zweige knospen
sterne flammen
barbara grüßt lucia
weihnachtskaktus rosa
schokoladenikolo beleidigt
(kann dem osterhasen nicht
mehr die hand schütteln)
kekse gebacken
silber geputzt?

servietten besorgt
(die mit dem engerl)
packerl gemacht
christbaum gekauft
tischtuch gebügelt
schnupfenbussi gepunscht
(virus abgewehrt)

entschleunigt

Freitag, 19. Dezember 2008

wahrnehmen

nimm die wahrheit beim wort
und du wirst das wort wahrnehmen

nimm das wort wahr
und du wirst das wort für wahr halten

halte das wort für wahr
und du wirst die wahrheit erhalten

nimm die wahrheit beim wort
...

Dienstag, 16. Dezember 2008

schatten

meine schatten sind bunt
an grauen wintertagen
ist mein schatten hellgelb
wie der schein
der kerzen

meine schatten sind bunt
an langen winterabenden
ist mein schatten dunkelrot
wie die flamme
des feuers

deine schatten sind bunt
und funkeln im winterwald
meine bunte sternflocke
tanzt auf deinen wimpern
augenstern

Montag, 1. Dezember 2008

seelenschmerz

wenn es dir weh tut
und du nicht weißt wo
wenn du sitzt
am wegrand
bin ich da
und streichle
über deine blauen flecken
die keiner sieht
und verbinde deine wunden
mit meinen offenen ohren
ich halte dich
und nehme deine hand
um ein stückchen
mit dir zu gehen

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