Donnerstag, 2. Dezember 2010

wie sand am meer

wie sand am meer
gibt es gedichte -
wer braucht schon meine

kleine, feine oberlichte
oben am fenster,
geöffnet, gekippt,
der atem des zimmers
unendlichkeit nippt

ein sandkörnchen nur
im smog unsrer stadt
verdichtet die luft,
schadstofffrei,
so nebenbei

wer braucht es schon,
das kleine gedicht,
entschlüpft durch des fensters
obergelicht?

vielleicht bist du´s,
den es erfreut -
mein ausreißerlein,
mein sandkörnchen
bleibt bei dir über nacht -
gib gut auf es acht

Samstag, 27. November 2010

sehnsuchtsperpetuum

aus der sehnsucht
nach dem alles und nichts
dem wie und warum
dem mein und dem dein
dem niemals und immerzu
ersteht alles und nichts

wie fragt warum
mein berührt dein
niemals ahnt immerzu

alles und nichts
fragt wie und warum
berührt dich und mich

immerzu

Dienstag, 23. November 2010

fordernd

männer können fordernd sein,
doch auch die frauen,
diese schlauen,
fordern dann so manches ein …

Sonntag, 21. November 2010

rasten

ruhelos
raste ich aus

ich raste
aus
und ruhe
los
gelöst

ausgerastet

Freitag, 12. November 2010

frauenheld

jede von euch könnt ich haben,
mich an schönen busen laben,
verlassen seid ihr und allein -
keine lass ich zu mir rein,
mir kommt nur noch eine nah
und das ist meine frau mama!

Samstag, 6. November 2010

vaterlos

mein kind
schau nur, mein kind
mein kleines mädchen
auf dem display

bald ist wieder samstag
mein samstag, denn
ich darf sie sehen
vier stunden
alle zwei wochen

sie hat entschieden
gebärmütterlich
mit dem kind im bauch
unserem kind
gegen mich

ich darf sie sehen
zeugungsväterlich
vier stunden
alle zwei wochen
obsorgelos
alimentationspflichtig

zu weihnachten
ist sie bei der mutter
und bei der mutter der mutter
und bei der schwester der mutter
und bei der freundin der mutter
und vielleicht auch bei mir
mein einziges kind
darf ich sehen
vier stunden
alle zwei wochen

mit dem kinderwagen
darf ich fahren
wenn sie schläft
alle zwei wochen
wenn sie wach ist
winkt sie der mutter
dann mache ich ein foto
denn ich will sie sehen

immer



(...betroffen durch einen Betroffenen)

Mittwoch, 3. November 2010

sturmsonate

wie gut ich dich verstehe,
ludwig, der sturm der nähe
fegt seit jahrhunderten
ins jetzt

wie du sturm und drang
im adagio besänftigst
im allegretto vereinst
damals, als du unser
gespräch begonnen hast
mit dem mann am klavier
der altes neu erzählt

wie fühltest du, gestern
wie weiß ich es, heute?

Freitag, 29. Oktober 2010

sei nicht bös

sei nicht bös
ich hab es nicht gewollt
das gefundene
zu suchen

sei nicht bös
du hast es versteckt
so gut
und ich bin gestolpert

sei nicht bös
nun lieg ich vor dir
mit aufgeschundenen knien
und blutender nase

sei nicht bös
aber lass mich bitte
von deiner schokolade naschen

Samstag, 23. Oktober 2010

hatschi bratschi

hatschi bratschi war kein guter
trennte kinder von der mutter
flog - in seinem luftballon
ein weinend kind - es ward davon

heute hätte hatschi bratschi
ein düsenflugzeug, ganz bestimmt,
schneller wär´n die kleinen kinder
weg als sie gekommen sind

hatschi bratschi war ein böser
aus dem fernen morgenland
doch heute sind mir manche böse
aus dem abendland bekannt

Mittwoch, 20. Oktober 2010

es ist schön ...

… dich zu hören!

schauend
ertaste ich
den duft
deines daseins

du schmeckst mir

Sonntag, 17. Oktober 2010

ahnungsvoll fragen

ich ahne und glaube zu wissen
ich werde das fragen vermissen
die ahnung entbindet die frage
und bringt vertrautes zutage

doch bald umarmt mich die frage
sodass erneut ich es wage
mich mit ihr einzulassen
ahnungsvoll sie zu umfassen

die frage - sie bleibt mein begleiter
behutsam führt sie mich weiter
zur antwort in unklarer ferne
ich ahne, ich frage, ich lerne …

Samstag, 16. Oktober 2010

roman:tisch

er liebt rosi
er liebt rosis tisch
e(r)ros ist isch?
e(r)ros is tisch?
oh error!

erraten:
eros ist erotisch

erröten:
eros ist romantisch

romantisch erotisch errötende rosi
romantisch rosi lieben
roman tischt rosi

wie roman tischt, so liebt er

Mittwoch, 13. Oktober 2010

seine flamme ist rot

seine flamme ist rot
blond mit sommersprossen
auf dem stupsnäschen
und zarten weißen händen
er liebt sie …

denn …

seine flamme ist rot
braun mit weichen locken
auf geschmeidigen schultern
und dichten schwarzen wimpern
er liebt sie …

denn …

seine flamme ist rot

Sonntag, 10. Oktober 2010

nachtgedicht

nachtandachtnachgedachtandichgedachtachichandächtignachtgedicht end

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