Gedankenbilder

Donnerstag, 16. Oktober 2008

all

allein
alleins sein
überall sein
über allem sein
überall eins sein
im sein alleins sein
eins mit dem alleinigen eins sein
wir alle

Sonntag, 12. Oktober 2008

da

da
dasein
dasein ist
dasein ist da
das sein ist da
im sein dasein
etwas im dasein sein
etwas ist im dasein da
das sein ist im dasein da
sein dasein ist im dasein da
das sein ist sein
dasein ist sein
sein ist
da

Samstag, 11. Oktober 2008

Märchengeheimnis

Wenn Schneewittchen und Dornröschen
im Märchenwald spazieren gehen,
zwinkern sie einander zu
und lächeln verschmitzt,
denn jedes war
vor langer Zeit
ein schönes Mädchen,
gestochen von der Spindel,
der Apfelmund rot wie Blut,
im Schlaf behütet von Rosen,
im Traum beschützt von einer gläsernen Wand -
bis die Zeit
gekommen war
für den Kuss
des Prinzen

Sonntag, 28. September 2008

begegnung

sprache -
dieses zutiefst menschliche,
nie gänzlich fassbare,
unbegreifliche
werkzeug der sehnsucht
nach dem du
ermöglicht begegnung
und es liegt an
dir und mir
unsere sprachen
zu befreunden,
damit
du und ich
nicht
gegner in der begegnung
mit sprache
werden

Donnerstag, 25. September 2008

wortspiel

im du
entdecke
ich mich -
wenn ich spüre,
welche wörter
die richtigen sind
für dich,
verstecke
ich mich
im wörterwald
und werfe sie dir zu,
die waldfrüchtchen,
damit du sie
auffängst,
festhältst
und wieder
loslässt,
mich suchst,
um sie mir erneut
zuzuspielen,
verändert
und so reizvoll,
dass ich
wie ein kleines kind
nicht aufhören möchte
mit deinen
und meinen
wörtern
zu spielen

... meine wortspielpartner?
du, du und vielleicht auch du!

Donnerstag, 18. September 2008

Abendstille

Manchmal ist nach den Ereignissen
eines erfüllten Tages
die Sehnsucht nach Stille
so groß
und
der Wunsch nach Inspiration
so stark,
dass ich nicht mehr weiß,
ob der Kopf
voll oder leer
ist.

Sanftes Mondlicht leuchte ...

Samstag, 13. September 2008

Zwiebel schneiden

Zwiebel schneiden ist wie
das Eintauchen ins eigene Ich -
zuerst schälen, bis alles Dunkle
weg ist, ins Innere vordringen,
zerteilen, bis die Tränen kommen,
durchsichtig, wie glasige Zwiebel.

Vielleicht schmeckt das Gulasch
gerade deshalb so gut...

Montag, 8. September 2008

fühlgedicht

im gedicht
fühl ich mich
und auch dich
spür das licht
die welt um mich
wird zum ich
im fühlgedicht

(un)verwechselbar

dich erkennt man nicht
im gedicht
meinst du
finden müsst ich mich
meinst du
im gedicht
zitierst goethe, sachs und schiller
und ein bisschen dreist
auch den heinrich kleist

vielleicht liegt meine
unverwechselbarkeit darin
dass man mich nicht
auf den ersten blick
erkennt

Freitag, 22. August 2008

durch:sicht:ig

durch glas
zu blicken
lässt das geheimnis
des hinter glas gemalten
erahnen,
mal herausgeputzt,
mal eingefärbt
durch putzige scheiben

ins wasser
schauen und bis
auf den grund sehen,
glasklar und niemals glas,
natürlich verzerrt
das spiel der wellen,
die fische mit
den augen erhaschen,
klarheit atmen

durchsichtiger tropfen
in meiner hand,
so schön,
so transparent,
so zart
und doch voll
archaischer kraft
des felsengebirges,
bergkristall

Willkommen!

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