GEDANKENBILDERBUCH

Die milde Sommersonne sendet
ihre sanften Strahlen auf die sich
gold färbenden Blätter und erwärmt
noch einmal alles Lebendige.
Beständigkeit zeichnet sie aus,
die letzten Wochen eines Sommers,
der nach unerträglicher Schwüle
so manche Gewitterstürme erlebt hat,
aber auch lau duftende Nächte.

Weisheit spiegelt sich in den
Gesichtern älterer Damen,
welche die Schätze ihres
Lebenssommers im Herzen tragen,
über die länger werdenden Schatten
mit dem Augenzwinkern des Humors
hinwegsehen, deren Hitzköpfigkeit
sich in Güte verwandelt hat
und die mit den Gewitterstürmen
Frieden geschlossen haben.

Golden girls.
Vielleicht werde ich auch einmal eines sein.

oft ist es besser,
einander nichts zu sagen
ohne nichtssagend zu sein,
ungesagtes in des raumes weiten
schweben zu lassen,
unfassbar für der wörter enge,
das wort

am meer
menschenleer
unendlichkeit begleitet
von den flügelschlägen
der möwen

am see
wiesenklee
nebelkühle entschwindet
mit den glockenschlägen
des morgens

Eingeschlagen hat der Blitz
mit Getöse, Feuer und Licht
in den Stamm des Baumes,
in die Tiefen des Meeres,
in die Adern des Stromnetzes,
in die Herzen der Menschen

Vernichtung und Lebensquell

ich sehe
erkenne
ich dich

sehnen sucht
nach der offenheit des herzens
und der erleuchtung des verstandes

sehnen sucht
nach der leichtigkeit des seins
und der transzendenz der ewigkeit

(speziell für wiesenblume)

Fragen stellen und zulassen
keine eindeutigen Antworten
zu bekommen,
dennoch weiter denken
durch die Fragen
und auch durch die
unvollkommenen Antworten,
Sicherheiten aufgeben
und Unsicherheiten aushalten,
Zeit haben zu denken
und Zeit geben zu antworten
in aller Offenheit
und deshalb so vielschichtig,
trotzdem weiter kommen
auf dem Weg,
der uns durch
unsere Fragen und
unsere Unsicherheit und
unsere Neugier und
unsere Antworten
in aller Unvollkommenheit
zum Ziel führt

liegen am holzsteg
und sanfte wellen plätschern hören
den bauch wärmen
und glitzertropfen auf der haut spüren
die sonnenstrahlen genießen
dösen ...
das jauchzen der kinder klingt fern
und ist doch so nah
ein wölkchen
zieht am himmel vorüber
und am see ein schwan
boote schaukeln
auf smaragdgrünem wasser
der augenblick -
zeitlos schön ...
verweile doch ...
see-n-sucht

aus gehörtem und gesehenem
bedeutsames auflesen,
fühler ausstrecken und
das gemeinte entdecken,
erkennen und verstehen,
erlebtes nachschmecken,
gegenwärtiges wahrnehmen,
das unsichtbare und unhörbare
von der vergangenheit
in die gegenwart spüren
und den duft
des zukünftigen erahnen,
unsichtbar und doch ein flackern
unhörbar und doch eine melodie
aus der ferne
hörbar
sichtbar
spürbar
da

Es auf den Punkt bringen
und dennoch Offenheit bewahren,
sich keinen Weg verbauen,
keinen Freund verlieren,
Worte suchen
und die richtigen finden,
das sagen,
was gesagt werden muss
und darüber schweigen,
was nicht gesagt werden soll,
Wünsche anderer wahrnehmen
und trotzdem geradlinig bleiben,
Inhalte vertreten,
sich dafür einsetzen,
überzeugen können,
Wegbegleiter finden,
innehalten, reflektieren, ausblicken,
den Sinn erkennen und danach leben -
eine GRATWANDERUNG!